Viele Betrunkene, ein Krankenhausfall und einige aufgrund europäischer Feiergewohnheiten verschreckte Japaner -> eindeutig eine erfolgreiche Feier! Heute war es an der Zeit, ein sehr wichtiges Fest der Schweden zu feiern, den Mittsommer. Zu diesem Zweck zogen knapp 100 Ausländer und Japaner zum Flussbett und verbrachten den kompletten Nachmittag bei Gegrilltem, vielen Gesprächen und schwedischen Spezialitäten. Organisiert wurde das Ganze von einigen Schweden, die zum Großteil erst mit uns hier her gekommen waren. Es waren aber auch Schweden dabei, die schon länger in Sendai sind. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, neben den üblichen Verdächtigen wie den Deutschen, Watanabe-San, Unit 4.3 und den ganzen Intensiv-Japanisch-Kurslern aus dem Internationalen Haus, auch mal ältere Ausländer näher kennen zu lernen. Es entwickelte sich eine sehr lustige Party mit schwedischen Tänzen, Brennball und schwedischem Alkohol. Besonders die schwedischen Tänze hatten es mir aber angetan. Es wurde gemeinsam um einen Pfahl getanzt. Mit ein wenig Feuer, hätten wir jeder Teufelsbeschwörung Konkurrenz machen können!
Auch ansonsten erwies sich der Tag als sehr erfolgreich. Angeregt durch deutsche Gespräche zwischen Moritz und mir, gaben sich zwei weitere Deutsche zu erkennen. Einmal eine sehr sympathische Studentin aus Saarbrücken und einmal, zu meiner sehr großen Überraschung, eine Studentin aus Göttingen. Von deren Existenz hatte ich zwar schon gehört, doch waren meine letzten Informationen eigentlich, dass sie mittlerweile schon wieder zurück sein sollte. Offensichtlich stimmten meine Informationen nicht ganz, aber egal. Auch ansonsten gab es einige Gesprächspartner. Einige Japaner nahmen die Chance war, mich in ein Gespräch zu verwickeln. Unter anderem eine Studentin, die europäische Philosophie studiert. Sie befragte mich zu Nietzsche und Co. Das ist zwar nicht gerade mein Fachgebiet, um Antworten war ich trotzdem nicht verlegen. Auf dem Nachhauseweg zerstörte einer der Veranstalter noch aus Versehen ein Türfenster und musste dank der Verletzung im Krankenhaus getackert werden. Auch ansonsten waren die Anwesenden nach der Feier ganz schön breit. Die im internationalen Wohnheim stattfindende Geburtstagsfeier eines Studenten, wurde dann aber doch noch von den gleichen Personen stärker frequentiert. Diese Feier konnte ich dann auch gleich noch nutzen, im Gespräch mit einer Russin meine Russisch-Kenntnisse aufzupolieren. Dafür hätte ich zwar nicht nach Japan kommen müssen, das Gespräch war trotzdem sehr aufschlussreich. Morgen treffen wir dann die zwei neu kennengelernten Deutschen und unternehmen ein wenig zusammen.
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Skol!