„Amerikanische Bauteile, russische Bauteile, alle Made in Taiwan.“ An dieses Zitat aus Armageddon musste ich heute auch denken. Nicht genug, dass mein zweiter Advisor mit der Technik des russischen Astronauten einen Computer reparieren wollte, einfach kräftig draufhauen. Nein, ich durfte mich mal wieder mit Yodobashi Camera rumärgern. Vor mittlerweile zwei Wochen habe ich mein Handy dort abgegeben, in der Hoffnung, dass ich es schnell wieder bekomme. Dabei wurde mir versprochen, dass ich in spätestens nach einer Woche einen Anruf über die Kosten bekomme. Tja, heute nach zwei Wochen kam dann der Anruf, dass das Handy wieder da ist. Hat ja schon mal sehr gut geklappt mit den Absprachen. Ich befürchtete schon das Schlimmste mit etwaigen Kosten. Also schnell hinfahren und irgendwie erklären, dass ich mein Handy will. Gesagt getan und schon wurden meine Daten auf mein Handy überspielt. Der Display funktionierte auch, was will man also mehr? Nur das Gesicht meiner Betreuerin gefiel mir nicht. Sie versuchte mehrmals, irgend etwas anzurufen und rannte auf einmal los, zu den Kollegen. Nachdem ich verwirrt zehn Minuten am Schalter stand und mir das Schauspiel von drei aufgebrachten Softbankmitarbeitern anschaute, kam sie wieder und meine nur: „Qualitätsprobleme“. O.k., ist die Übertragung nicht so gut, war es eh noch nie! Genau in dem Moment bekam ich von Felix einen Anruf, bekam mein Telefon weitergereicht und schlagartig erkannte ich das Problem. Wie es aussieht, hat man beim Display anschließen den oberen Lautsprecher nicht richtig angeschlossen. Dementsprechend kann ich nichts hören. Mein Leihhandy hatte ich schon wieder abgegeben und es war natürlich auch schon neu formatiert. Es passieren also auch in einem Land der Techniküberflieger einfache Fehler.
Jetzt konnte die ganze Prozedur wieder von vorn beginnen. Das Handy wird wieder eingeschickt und ich darf wieder warten. Warum diese Prozedur aber über fünfundvierzig Minuten brauchte, braucht sich mir wohl nicht zu erschließen. Man hatte sogar soviel Angst, dass der böse Gajin sich aufregen könnte, dass man schon vorsichtshalber den Abteilungsleiter zum Entschuldigen bereitgestellt hatte. Auch die anderen zwei Mitarbeiter, die vorher versucht hatten, das Handy hinzubekommen, entschuldigten sich andauernd. Später berichtete mir eine der Mitarbeiterinnen, dass bei einem derartigen Fall wohl mal ein Europäer sich ziemlich aufgeregt hatte und sie seitdem bei Ausländern besonders besorgt sind. Von den Entschuldigungen kann ich mir zwar nichts kaufen, ich blieb aber die Ruhe in Person, lachte über das Problem und harrte der Dinge, die da kommen werden. Was blieb mir auch anderes übrig. Wenigstens konnte ich so mit der einzigen halbwegs gut aussehenden Angestellten noch ein wenig schwatzen, auch wenn sich das durch die Sprachbarriere als schwierig erwies.
2 Kommentare
haha, ich versichere, dass ich nicht der aufgebrachte europäer war 😛
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Das Dementi macht dich nur verdächtiger. ;-P