Nach dem gestrigen Tag war eigentlich für die komplette Woche Regen angekündigt, dementsprechend verwundert war ich über das gute Wetter heute früh. Es war so warm, dass sogar die Jacke überflüssig war. Gut, das sollte sich tagsüber schlagartig von einer auf die andere Minute ändern. Aber das ist eine andere Geschichte. Also, auf zum Unterricht und erstmal die Kommentare des Italieners über mich ergehen lassen. Es ist ja nicht so, als ob mich die Bayern interessieren würden, aber dummerweise wird das von mir als Deutscher erwartet. Gleich danach kam dann aber die wirkliche Hiobsbotschaft des Tages: Der Etagenälteste der vierten Etage, Watanabe, hat 2/3 der deutschen Delegation verdonnert, bei einem Festival in zwei Wochen teilzunehmen und dort auch noch etwas Deutsches zu kochen. Und da ich sowieso dazu gezählt werde, soll ich mich beteiligen. O.k., ich könnte mich hinter Nobu verstecken, aber die anderen im Stich lassen kommt gar nicht in Frage. Gleich gingen erst mal die Diskurse los: Was ist eigentlich typisch deutsches Essen, das wir hier auch zusammenbekommen? Wir werden wohl die nächsten Tage erstmal die Läden checken müssen.
Ansonsten verlief der Tag bis zu den Abendstunden in ziemlich geordneten Bahnen. Da vor allem Andre öfter mal erst um neun oder zehn aus dem Büro kommt, wurde der mit dem kürzesten Weg heute dazu verdonnert, bei Thomas vorbei zu schauen und Tayaki zu besorgen. Wer hatte da wohl wieder Pech? Gut, ob es Pech ist, nicht jeden Tag den steilen Berg hochzufahren, sei noch so dahingestellt. Deshalb erkläre ich auch immer den Anderen, dass es sich halt lohnt, etwas Anständiges zu studieren. Thomas bietet übrigens als neueste Sorte indisches Tayaki an, das mit Curryhuhn gefüllt ist. Also wurden von mir einige eingepackt, noch deutsches Bier dazu geholt und dann ging es nach Hause. Dort wurde das Tayaki schon sehnsüchtig erwartet. Es entwickelte sich eine lustige Runde in der vierten Etage, bei der auch mit den Japanern etwas gesprochen wurde. Das fehlt bei mir in meiner sechsten Etage etwas. Da ich meine Leute kaum mal sehe, kann ich auch nicht mit ihnen Japanisch sprechen üben.
Bei dieser Gelegenheit wurde über Gott, die Welt und natürlich mit Katoh über Daniels frühere Verfehlungen gesprochen. Dadurch kam er auf die Idee, seine berühmt-berüchtigte Blade-Ausrüstung herauszuholen. Und schon wurde der Flur, der eigentlich noch nicht mal mit Schuhen betreten werden darf, zur Testbahn umfunktioniert. Den Abrieb der Reifen wird man auch noch nach Monaten sehen. Besonders gefährlich waren die einrädrigen Rollerblades. Nicht schlimm genug, dass alle Schlaufen fehlen, schon das herauskommen erscheint fast unmachbar. Auf jeden Fall wollten wir es alle mal ausprobieren. Gut, wir hätten uns alle beinahe die Knochen gebrochen, aber bei der Technik ist das auch kein Wunder. Es bildete sich eine förmliche Schlange. Auf jeden Fall war das Flurskaten ein würdiger Abschluss für den sehr lustigen Abend.
1 Kommentar
diese freelineskates sind wirklich der tod für jeden steiß^^