Falls der 1. FC Magdeburg jemals eine stadionfeste Jacke herausbringen möchte, möge er sich doch bitte unter meinen Kontaktdaten melden. Ich könnte sie hier unter extremen Bedingungen testen. Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass das Heft über Sendai nicht gelogen hat, als es von 28 Tagen Niederschlag sprach. Aber gut, ich bin ja nicht aus Zucker.
Also habe ich den Regen genutzt, um mir einen nahe gelegenen Tempel anzuschauen. Ich kann mich nur wiederholen: Wenn mir etwas hier gefällt, dann ist es die Ruhe dieser Tempel. Im Gegensatz zu unseren kalten Steinbauten strahlen die hölzernen Gebäude aus meiner Sicht viel mehr aus, dass man willkommen ist.
Aber nicht nur Tempel wurden heute besucht. In der Japanisch-Klasse durfte ich mir heute erst mal die Geschichten eines Göttinger Studenten anhören, der hier vor knapp zwei Jahren aufgeschlagen ist. Zufälligerweise handelt es sich um meinen Stammkommentator, den ich auf diesem Weg schön grüßen soll. Er soll sich doch mal melden, was er heute so macht. Ansonsten bestätigte diese Stunde wieder mal, dass Frau Abe die beste der drei Lehrerinnen ist, die ich habe. Nebenbei lernte ich einen Italiener kennen, der mit uns beiden Deutschen das Gegenstück zur asiatischen Übermacht in unserem Kurs darstellt. Passender Weise ist er AC Milan Fan, so dass gleich über die glorreiche Geschichte gefachsimpelt wurde. Insgesamt ist die Mehrheit der Kursteilnehmer etwas schlechter als eine Chinesin und wir beiden Deutschen. Aber es war ja eine gewollte Entscheidung, in diesen Kurs zu gehen und bisher bereue ich sie noch nicht.
Anschließend an den Kurs ging es zur wichtigsten Aufgabe für heute: Dosen öffnen. Es gab einen klaren Punktsieg für mich! Wie erwartet, handelte es sich um einen WMF-Dosenöffner, der von oben angesetzt wird und nur den Rand abschneidet. Diese Funktionsweise konnte sich keiner erklären und ich musste sie an fünf Dosen vorführen, bis sie verstanden wurde. Blöd nur, dass mir die offenen Dosen mit Mandarinen dann zur Verwendung überlassen wurden. Natürlich war das auch noch in der Mitte eines normalen Uni-Tages! Dementsprechend sah ich garantiert etwas verdattert aus, wie ich so im internationalen Center stand. Eine Dose bin ich auf Anhieb an Mohammed losgeworden, der den Inhalt per Stäbchen geangelt hat. Den Rest habe ich an in der Nähe stehende Japaner verteilt. Die wussten zwar nicht, was sie sagen sollten, aber immerhin nahmen sie den Kram. Das hatte schon etwas von Strandhändler! In Ermangelung von Taschen, in denen eine Dose gerade stehen konnte, habe ich die letzte Dose in meine Jackeninnentasche gesteckt. Als ich Kaori per Jackeöffnen die Dose gezeigt habe, hat sie sich vor lachen kaum noch eingekriegt. Aber ich bin alles losgeworden, immerhin! Außerdem wurde die Ehre der Deutschen gerettet und einige Japaner haben sich heute sehr gesund ernährt, Mission erfüllt.
1 Kommentar
Gesunde Ernährung mit Dosenmandarinen? Naja, vielen Dank auf jeden Fall das du die Dose aufgekriegt hast und damit die Ehre aller Deutschen gerettet hast xD