Schuhe und andere Kleinigkeiten.

Ich möchte diesen entspannten und besonders durch Lernen geprägten Samstag nutzen, um einige Beobachtungen loszuwerden, die mir in letzter Zeit und auch heute wieder aufgefallen sind.

Japan ist das Land der Uniformen. Egal ob Schuluniformen, Arbeitsuniformen oder Sportuniformen, alles ist vertreten. Diese Uniformen werden von Teilen der Bevölkerung oftmals auch am Wochenende angezogen. Weitaus auffälliger sind aber die anderen Vertreter. Eben jene Gattung Mensch, die nach der Uniform das komplette Gegenteil zeigen muss. Dies stellt sich bei Männern durch das Tragen von neonfarbenen und aufälligen Kleidungen dar. Bei Frauen ist es dagegen noch weitaus extremer. Ein überrpoportionaler Anteil von Damen, die man auf den Straßen sieht, zeichnet sich durch zwei Dinge aus. Extrem kurze Röcke, die in Deutschland teils nicht mal mehr als Gürtel durchgehen würden und Stöckelschuhe, die schon mal zehn Zentimeter in die Höhe gehen.

Gegen diese Mode wäre ja an sich nichts auszusetzen und mir liegt es fern, sie zu beurteilen, gäbe es da nicht zwei Probleme. Dass man diese Schuhe zum Fahrradfahren nimmt, kann ich ja noch verkraften. Obwohl mir schon mehrere Damen beinahe in die Seite gefahren sind, weil sie den Halt verloren haben. Aber die gesundheitlichen Auswirkungen der Schuhe sind grausam. Viele Japanerinnen haben einen verdammt schrecklichen Gang, der sogar von den Japanern angekreidet wird. Als Akira vor kurzem zu uns meinte, dass er das Problem schrecklich findet, haben wir uns noch nichts dabei gedacht. Heute, als es etwas trockener war und für die meisten mit 12 Grad warm genug für die Gürtelverschnitte, war es aber extrem auffällig und wir mußten ihm recht geben.

Ansonsten haben wir heute etwas Feldforschung betrieben und haben die Stadt ein wenig weiter erkundet. Unter anderem haben wir einen Japan-Fanshop gefunden, in dem ich perfekte Anregungen für Fanartikel gefunden habe. Wenn jemals ein deutscher Fußballfan, der etwas auf sich hält, eine Schirmmütze, die die Form eines kleinen Trikots hat, während eines Spiels tragen würde, hätte er meinen vollen Respekt verdient. Immerhin kennen wir jetzt einige Ecken mehr in Sendai.

Nebenbei habe ich übrigens einige kleine Japaner auf die große Welt vorbereitet. Als wir uns, wie üblich, mal wieder verlaufen hatten, fragte ich einen Opa mit Kind auf Japanisch/Englisch nach dem Weg. Dem kleinen Kind war die Aktion wohl nicht so ganz geheuer. Es versuchte, mich zu berühren und stellte auf Japanisch die Frage, ob ich ein Alien wäre. Trifft die Sache ja ganz gut – immerhin habe ich auch eine Alienkarte. Der Mut des kleinen Kindes musste von mir natürlich belohnt werden. Also ging ich auf seine Höhe und gab ihm etwas Anschauungsunterricht, wie ein Europäer aussieht. Dann gab es für seinen Mut auch noch ein Stück Schokolade. Den Weg fanden wir dann natürlich auch wirklich noch.

So, ich werde dann mal noch ein paar kleine Kinder ärgern und bis zum nächsten Mal.

2 Kommentare

    • Daniel auf 25. April 2010 bei 09:20

    Die kleinen Kinder sind der Hammer, wahrscheinlich weil sie sich noch nicht komplett die sozialen Umgangsformen drauf haben 😉

    • Dennes Deichsel auf 25. April 2010 bei 19:55

    Äh Reik wie sehen den solche „Schuluniformen“aus könntest du mal ein paar Bilder davon rein stellen?
    Dennés

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