Endlich haben wir den Beweis, Japan ist nicht besser als der Rest der Welt. Wer hat nicht schon von Japanern und ihrem Rechtsempfinden gehört. Man sorgt sich um Kopien jeglicher Art. Egal, ob ein Computer aus Deutschland oder Japan ist, per Post darf er das Land nicht verlassen. Auf vielen Waren steht auch drauf, dass das Verkaufen der Ware in den außerjapanischen Raum verboten ist. Man hat panische Angst, dass irgend ein Land die japanischen Markenwaren kopieren könnte. Auch die Gesetzgebung geht gegen Kopien rigoros vor.Was macht man aber gegen Gedankenklau? Genau diese Frage stellte sich Andre und mir, als wir den Haupttayakiladen Sendais besuchten. Regelmäßig werden hier neue Kreationen vorgestellt und im ersten Moment dachten wir, wir übersetzen nicht richtig. Die neueste Kreation hat wirklich den Namen „Deutsches Kartoffeltayaki“. Woher kennen wir in abgewandelter Form nur den Namen? Richtig, aus dem Mafumafu, wo es der Verkaufsschlager ist. Das musste getestet werden und tatsächlich, das Angebot ist eine Kopie. Nicht so gut wie das Original, das kann man in diesem Fall aber auch nicht erwarten. Thomas macht in die Tayakis ein großes Stück Leberkäse hinein, eine Fleischsorte, die in Japan ziemlich unbekannt ist. Die Kopie besteht dementsprechend auch aus Kartoffelbrei, aber mit einem normalen Minifleischstück versetzt. Laut Andre ist es gut, aber nicht perfekt. Ich bin gespannt, was Thomas über die Kopie sagt. Man kann aber davon ausgehen, dass es eine Kopie ist. In keinem Tayakiladen in Japan habe ich ansonsten deutsches Tayaki gesehen.
Ansonsten ging es heute den Amtsschimmel etwas ärgern. Irgendwie scheint das Land mich unbedingt loswerden zu wollen. Wie sich herausstellte, ist meine Versicherungskarte nur bis Ende des Monats gültig. Damit bin ich aber der Einzige. Alle anderen ausländischen Studenten müssen sogar zum Amt rennen, um die Karte abzumelden, da sie in die Heimat zurückkehren. Ich darf hinrennen, da meine Karte abläuft. Zum Glück sah ich aber verzweifelt genug aus, dass mich eine Antragsstellerin gleich ansprach und mit mir durch die Prozedur ging. So war das Ganze dann nur nervig, aber nicht aufwändig. Wie es zu dem Fehler kommen konnte, konnte aber auch keiner sagen, denn eigentlich wird die Karte immer für ein Jahr ausgestellt. Zum Glück ist es mir rechtzeitig aufgefallen. Man stelle sich bei einem Notfall mein entsetztes Gesicht vor, wenn meine Versicherungskarte abgelaufen wäre.
1 Kommentar
Du lässt aber auch nichts aus die japanischen Beamten auf Trab zu halten! 🙂