Schönste Orte Japans, Anlauf Nummer 2

Die drei schönsten Landschaften Japans, dem einen oder anderen Stammleser wird meine Meinung über diese Würde noch all zu gut bekannt sein. Matsushima, Teil dieser Aufzählung kann ich bekanntlich zwar mittlerweile recht gut leiden, aber gibt es doch einige Orte in Japan, die meiner Meinung nach schöner sind. Da ich mich eh gerade in Hiroshima befinde dachte ich, dass ich die Zeit nutzen kann und mir einen weiteren dieser drei schönsten Orte anschauen kann. Dann kann ich feststellen, ob auf diesen Ort die Beschreibung besser passt. Aus diesem Grund ging es heute am frühen Morgen mit der Fähre nach Miyajima, der Schreininsel. Passenderweise befindet sich genau vor meinem Hotel gerade eine Direktanbindung zu dieser Insel, die die Anfahrt noch erleichtert. So drängte ich mich also in dieses viel zu kleine Schiff und machte mich auf den Weg, um noch einmal richtig zu beten. Man kann ja nie wissen, wozu es mal gut ist.

Miyajima dürfte den meisten Lesern ein Begriff sein, ohne dass sie den Namen der Insel schon einmal gehört haben. Egal, weshalb man etwas von Japan hört, in den meisten Fällen wird Miyajimas wichtigste Sehenswürdigkeit gezeigt. Es handelt sich um das 596 erstmals erwähnte große rote Tor des Itsukushima-Schreins. Zwar handelt es sich natürlich nicht mehr um das Orginaltor, aber das momentane Tor ist mittlerweile auch schon seit 1875 in Nutzung. Es handelt sich um ein großes rotes Tor, das auf sechs Pfeilern steht und bei Flut komplett von Wasser umgeben ist. Bei Ebbe dagegen ist es auch so zu erreichen. Dieser Zustand des im Wasser Stehens macht dieses Tor zu einer besonderen Sehenswürdigkeit und es stellt aus diesem Grund die am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit Japans dar. Kein Zweifel also, dass ich bei dieser Art von Sehenswürdigkeit auch anwesend sein muss, um Fotos zu schießen.

Aber auch ohne das Tor hätte die Anfahrt sich gelohnt. Die Insel selbst ist sehr ruhig und fast unbewohnt, hat aber auch seltsame Regeln. Bis ins zwanzigste Jahrhundert waren Frauen auf der Insel nicht gestattet, genau so wie der Tod oder die Geburt auf der Insel nicht gestattet waren. Wie das kontrolliert wurde, ist mir zwar noch nicht ganz klar, aber gut, solche Regeln waren zu dieser Zeit nicht unbekannt. Zuerst war aber das Tor mit dem anschließenden Tempel dran. Selbst ohne Tor wäre der Schrein sehr ansehenswert, wobei er besonders auf Liebesdinge spezialisiert ist. Aber auch eine fünfstöckige Pagode und mehrere Tempel konnten sich sehen lassen. Da der Tag noch frisch war, beschloss ich kurzerhand die ewige Flamme auf dem Berg der Insel zu sehen. Gesagt, getan und schon marschierte und kletterte ich den Berg hoch, bis zur Spitze mit dem guten Ausblick. Die ewige Flamme wurde angeblich von einem Mönch vor 1.200 Jahren entzündet und ist seit dieser Zeit immer an gewesen. Aus diesem Grund wurde für die Flamme am Friedenspark hier in Hiroshima ebenfalls das Feuer von diesem Schrein zum Anzünden genutzt. Leider wurde nach dem Aufstieg aber meine Zeit knapp, so dass ich auf dem Rückweg die Seilbahn nehmen musste. Wieder zurück nahm ich noch die örtliche Spezilität, eine Teigtasche mit Füllung, zu mir und anschließend setzte ich per Fähre über zum Festland, um mit dem Zug zum nächsten Ziel zu fahren. Iwakumi lautet der Name des Ziels.

Iwakumi? Diesen Namen dürfte kaum jemand zuvor gehört haben, dabei hat die Stadt eine ziemlich interessante und in Japan bekannte Sehenswürdigkeit – die Kintai-Brücke. Diese Brücke wurde erstmalig 1673 errichtet und symbolisiert mit ihren 5 Bögen Honshu. In Auftrag gegeben mit dem Ziel den Feinden in der Nähe die Größe des amtierenden Herrschers der Stadt zu zeigen, kam die Brücke über 300 Jahre ohne einen einzigen Metallnagel aus. Um dies zu erreichen, wurde das Holz so angepasst, dass es perfekt ineinander passt und Nägel überflüssig sind. Die Brücke wurde dann aber 1950 zerstört, aber mit alten Techniken und Methoden wieder hergestellt. Das ist ein imposanter Bau, keine Frage. Ein Schloss besitzt die Stadt zwar auch noch. Es wurde aber auf einen Berg verlegt, damit es ein besseres Motiv abgibt. Diesen Berg zu besteigen, dafür fehlte mir dann aber endgültig die Zeit. Abgeschlossen wurde der Abend dann noch mit einem letzten Okonomiyaki. Es war eine Deluxvariante mit Mochi, Käse, drei Sorten Fisch und anderen Dingen – ein genialer Geschmack. Ich muss in deutschland unbedingt ein Okonomiyakirestaurant ausfindig machen! Selbst wer wie ich kaum Fisch mag, würde es in dieser Variante mit hoher Wahrscheinlichkeit mögen.

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