Im „Museum“!

Egal, ob ich verwöhnt bin oder nicht, bei meiner gestrigen Einschätzung meines Hotels kann ich nur bleiben. So schlecht und kurz geschlafen habe ich schon lange nicht mehr, aber man muss ja das Positive sehen. Dank des Weckers einiger anderer Touristen um 5.30 Uhr, die aber trotzdem bis 10 Uhr liegen geblieben sind, war ich wenigstens früh wach, wenn das nichts ist! Auf der positiven Seite lief dafür heute alles etwas glatter als gestern. Die gestrige Suche nach den Damen hatte mich schon arg zur Verzweiflung gebracht und mehr als einmal fluchte ich auf ihr Vorgehen. Heute dagegen klappte alles, bis auf einige Orientierungsschwächen der Damen, perfekt.

Den eigentlichen Tag begannen wir in Akihabara, dem Technik- und Animeviertel der Stadt. Persönlich finde ich das Gebiet nicht so ansprechend, aber die große Masse an Japanern und besonders die vielen Ausländer können sich nicht irren. Es gibt ein unbeschreibliches Gewusel und man selber kommt sich etwas verloren vor. Auf der anderen Seite kann man aber auch absolute Schnäppchen machen. Laura besorgte so zum Beispiel einen USB-Stick, der mit seinen 16 GB wohl in Deutschland nie und nimmer nur knapp 15 Euro gekostet hätte. Wenn man aber nichts sucht und eh schon die gesamte Zeit Albträume wegen des Gewichtes des Koffers auf dem Rückflug bekommt, dann kann man die Suche nach Schnäppchen aber auch ganz einstellen. Meine Begeisterung, das Viertel zu verlassen, ist kaum beschreiblich, auch wenn wir kurz vor Erreichen der U-Bahn-Station noch kurz ein Fest der Tokyoter Feuerwehrmänner besuchten, welches schon interessant und nett war.

Zu diesem Zeitpunkt kam es zur Spaltung der Gruppe. Die Damen wollten einen Park mit vielen verkleideten Menschen besuchen, während ich ein viel besseres Ziel hatte. Ich fuhr kurzerhand zum JFA Museum. Das ist ein Museum rund um den japanischen Fußball auf drei Etagen. Wieso steht in solch einem Museum dann bitte eine Statue von Oli Kahn? Das wissen wohl nur die Japaner ganz alleine! Das Museum war aber klasse. Viele Informationen und eine riesige Sammlung an alten Trikots (und die Japaner hatten schon immer die Nationalmannschaft mit einem der schönsten Trikots). Auf der Hall of Fame war dabei sogar ein Deutscher zu finden, der in den Anfangsjahren des Fußballs hierzulande dem Land Fußball näher gebracht hat. Allgemein wurde in dem Museum nicht gegeizt. Viele Bildschirme und interaktive Elemente machten den Besuch zum Erlebnis. So gab es einen Raum, wo man Fußballklassiker Japans verfolgen konnte und ein großen Saal, wo man ein Spiel in Stadionlage verfolgen konnte. Höhepunkt war aber ein ganz anderer. Wie manch einer gehört haben könnte, haben die Samurai Blue dieses Jahr den Asian Cup gewonnen. Eben dieser Pokal steht inklusive zwei Wachmänner bereit, um mit ihm abgelichtet zu werden. Keine Frage, dafür war ich doch zu haben! Nur den Pokal gleich mitnehmen, durfte ich dann leider doch nicht. Verdammt schweres Teil eigentlich, so ein Pokal. So ein Museum könnte ich mir bei besseren Zeiten auch für Magdeburgs besten Verein (und heutigen Brausenbesieger) vorstellen. Ich werde notfalls auch Gestalter.

Anschließend an das Museum beschloss ich, mich wieder den anderen anzuschließen. Auf dem Weg zu ihnen geriet ich noch in ein Straßenschreinfestival, welches schon gut anzuschauen war. In Harajuko war es auf jeden Fall, wie wir uns das gesucht hatten. Es gab viele Japaner und Ausländer in komischen und auffälligen Kostümen. Da wir eh noch Zeit hatten, verbrachten wir so noch ein wenig Zeit, ehe es im Anschluss nach Sendai zurück ging. Besonders gut war auch unser Essen. In Sapporo (auf Hokkaido) ging es für uns immer zum Curryessen und jetzt im Tokyo gehen wir in ein Hokkaido-Ramen-Restaurant. Aber auf jeden Fall war es lecker, auch wenn nicht gerade typisch für Tokyo.

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