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Heute stand eine Feier der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Sendai an und ich kann nur sagen, so etwas ist viel zu viel Stress. Bekannterweise hatte ich auf der Rückreise aus Sapporo einen Deutschen kennen gelernt, der mich darum gebeten hatte, doch ein paar Deutsche für einen Spieleabend der Gesellschaft aufzutreiben. Nichts leichter als das, irgendwie kenne ich ja doch ein paar Leute. Mein Rekrutierungsverfahren sah dementsprechend einfach aus. Alex und Orsolya bot ich eine Abendbeschäftigung an, so dass Orsolya sogar noch ihre sächsische Kommilitonin, die seit kurzem in ihrem Labor ist, mitnahm. Alex war sowieso dabei. Zusätzlich fragte ich Olga, die sich auch schnell bereit erklärte, bei der Suche nach den letzten Opfern behilflich zu sein. Um ehrlich zu sein: Mein einziger Satz, den ich sagen musste, um sieben Ausländer zu finden, die bereit waren ihren Samstag für ein paar Japaner zu opfern, lautete einfach nur: „Es gibt kostenloses Essen.“ Welcher Student würde sich bei dieser Aussicht nicht sofort bereit erklären alles zu tun, was notwendig ist?
Was mir an der Sache aber gar nicht passte, war die Tatsache, dass ich alles koordinieren durfte. Ab cirka einer Stunde vor dem Treffen stand mein Telefon nicht mehr still und ich musste Wege erklären und Treffpunkte organisieren. Besonders Alex, der von Sendai noch immer keinen brauchbaren Plan im Kopf hat, stellte mich vor arge Probleme. Irgendwie klappte aber alles und der Abend konnte starten. Die Verantwortliche hatte auch anständig aufgetischt. Anstelle des angekündigten Grünkohls wurden noch Käsespätzle (auch wenn ich die Zubereitung nicht optimal fand), Torten, Schwarzbrot, Crêpes, Bratkartoffeln und andere Köstlichkeiten aufgetischt. Man merkte eindeutig, dass die Japanerinnen älter sind und zu viel Zeit haben. Umso besser, nach diesem Essen beschwert sich garantiert niemand, dass ich ihn unter falschen Versprechen irgendwo hin gelotst habe! Es wurde eine sehr interessante Runde und vor allem war einer der Japaner, die zu Gast waren, besonders interessant. Diesen Herrn hätte ich schon eher finden sollen: ein Japaner, perfekt in Deutsch, Historiker und dann auch noch Fußballfan (wenn auch vom VFB Stuttgart) – die perfekte Mischung. Kurzerhand wurde er mein Ansprechpartner Nummer eins für diesen Abend, aber auch die anderen Gäste waren ziemlich nett.
Gespielt wurde aber natürlich auch noch. Scrabble mit Japanern in einem Team ist ziemlich anstrengend, wenigstens verstanden die Deutschen an meinem Spielbrett es, das Spiel interessant und offen zu gestalten. Am anderen Tisch wurde die gesamte Zeit nur per Datenbank gesucht und unrealistische und unverlängerbare Wörter genutzt, so dass kaum Spaß aufkommen wollte, wir hatten ihn dafür umso mehr. So ging der auf zwei Stunden ausgelegte Abend auch mal locker vier Stunden länger und alle hatten noch ihren Spaß, so soll es sein. Umso mehr bedauert es der Deutsche aus der Japanisch-Deutschen Gesellschaft, dass ich wieder nach Deutschland gehe, war er doch froh, jetzt so eine Verbindung an die Uni gefunden zu haben. Mal schauen, ob Orsolya das so übernehmen kann.