Geldwechseln, früher bestand diese Tätigkeit mal daraus, einfach nur Geld auf den Tresen zu legen und dann das gewechselte Geld zurück zu bekommen. Nicht so mehr in der heutigen Zeit. Da Dennis knapp bei Kasse war, ging es zum Geldwechseln. Nach dem ersten Schreck, ob wir denn auch etwas verstehen, bekamen wir einen extra Raum zugeteilt. Wir mussten ewig lange Formulare ausfüllen, inklusive aller eigenen Adressen und Gründe für das Wechseln. Während dessen versuchten die Japaner verzweifelt, Euro in ihrer Geldscheinübersicht zu finden und herauszufinden, wie man diese überprüft. Freundlich wie wir sind, zeigten wir ihnen auch extra die Stellen, als sie sie nicht finden konnten. Wenn die nächsten Tage ein SAT Team vor der Tür steht, weiß ich jetzt wenigstens, dass Dennis Falschgeld getauscht hat.
Da das Wetter immer noch über dreißig Grad hat, beschlossen wir heute zum Strand zu fahren. Der offizielle Strand ist leider geschlossen, da man Quallenbelastung befürchtet. Die inoffiziellen Strände sind aber auch schnell erreicht. Also ging es auf die lange Strecke zum Meer. Leider ist dieser Streckenabschnitt ziemlich verunreinigt, auch wenn es am Flughafen noch schlimmer war. Sogar eine Röhre mit seltsamen Tabletten war zu sehen. Nebenbei lagen vier angespülte tote Schildkröten am Meer herum. Nicht gerade vertrauenserweckend. Egal, wir fanden eine saubere, ruhige Stelle und legten uns hin. Das Wasser wurde angetestet und anschließend legten wir uns ein wenig in die Sonne. Was wir Helden aber vergaßen war, dass es noch so etwas wie Wasserbewegung gibt. Nach 15 Minuten gab es auf einmal eine Welle und wir wurden von Wasser bedeckt. Gerade so konnten wir alles vor dem Nasswerden retten. Egal, gerettet ist gerettet und nasse Sachen trockenen ja auch wieder. Wir mussten eh schnell nach Sendai zurück.
Grund dafür stellte eine Abschiedsfeier für zwei Deutsche im MafuMafu dar. Natürlich, wie es immer ist, wenn man es eilig hat, verfranzten wir uns tierisch. Trotzdem lagen wir gut in der Zeit. Jedenfalls bis wir beschlossen, noch etwas zu essen. Mein Essen kam und Dennis war auch schnell da, nur was machte ein Timer drauf? Wie sich herausstellte, hatte er gedämpftes Fleisch und Reis bestellt und der brauchte noch einmal fünfundzwanzig Minuten länger. Dennis bekam, um nicht zu verhungern, deshalb erst einmal etwas von mir ab. Dementsprechend erreichten wir den Treffpunkt etwas zu spät, es wurde aber ein sehr lustiger Abend mit vielen Ausländern. Dennis wurde immer lauter und die anderen waren auch schon gut angeheitert und so überzogen wir die Öffnungszeiten auch mal locker um eine Stunde. Es wurde eine sehr lustige Feier, auch wenn es morgen seltsam sein wird. Die beiden Deutschen, wirklich großartige Kumpels, sind weg. Dennis muss morgen Abend zurück nach Tokyo, um seinen Flug zu bekommen. Die Zeit ohne die sechsmonats Aufenthalter wird schon komisch, ich bin aber gespannt, wer uns so neues erwartet.