Fünf Tempel auf einen Streich

Nachdem es gestern die Stufen von Yamadera hinauf ging, hieß es heute, etwas Entspannung für de Beine zu schaffen. Nein eigentlich nicht. Wir schnappten uns die Fahrräder und machten einen großen Tempeltrip. Fünf Tempel in Sendai waren das Ziel. Zuerst stand ein Tempel mit anschließendem Park an. Tempel mit Parks sind eine sehr schöne Angelegenheit, werden sie doch besonders gut gepflegt. Gerade für jemanden wie mich, stellen derartige Parks eine der besten Sachen Japans dar. Da ich hierzulande nicht allergisch reagiere, kann ich mir die Parks auch wirklich mal anschauen. Da der Tempel aber hierzulande nicht all zu bekannt ist, waren wir großes Thema bei den anwesenden Mönchen. Immer wieder konnte man Mönche sehen, die schauten, was wir machen. Ob sie nur Angst hatten, dass wir etwas kaputt machen oder wieso wir diese Sonderbewachung verdient hatten, ist mir zwar nicht klar, ist aber auch nicht so wichtig.

Nachdem im Anschluss auch noch die Stadttempel besichtigt waren, ging es den Berg hoch zur Uni. Kein leichtes Unterfangen, wenn das Rad nicht perfekt auf einen eingestellt ist. Dementsprechend war es besonders für Dennis sehr erschöpfend. Trotzdem hätten wir den Teil noch ohne Probleme überstanden. Aufgeben mussten wir dann aber doch am Aufstieg zum Sendaier Schloss und dem damit verbundenen Anstieg. Dieser war so steil, dass wir einfach schieben mussten. Bei der Hitze reichte es aber trotz allem noch für genug Schweißperlen.

So verging die Zeit, bis wir alle fünf Tempel erreicht hatten. Im Anschluss meldete sich unsere Australierin. Sie hatte Dennis und mich den Berg zum Schloss erklimmen sehen und wollte nun wissen, ob wir noch leben. Angeblich sahen wir fertig aus. Natürlich entsprach das nur ihrer Fantasie – als ob wir schon mal erledigt waren! Auf jeden Fall erreichte uns die Herausforderung zu einem Tanzspiel in den Arkaden. Dieses Spiel ist besonders durch den Film Wasabi bekannt geworden, als Jean Reno es notgedrungener Weise spielen musste. Viel besser stellte ich mich auch nicht an. Zu dritt legten wir ein paar Auftritte hin. Dennis sah dabei sogar ziemlich elegant aus, während ich mich, wie immer, ziemlich idiotisch anstellte. Trotzdem reichte meine Methode, um Dennis irgendwie zu schlagen. Gegen unsere Australierin war aber kein Kraut gewachsen. Die Dame hat uns einfach mal unter den Tisch getanzt. Besonders, als wir mal einen Tanz der schwersten Stufe probierten, blieb uns nur eine Frage: Wer tut sich das freiwillig an? Wir wollten dann doch lieber eine Runde ein Kampfspiel ausprobieren. Das half auch nicht viel, denn ein japanischer Geschäftsmann forderte uns heraus und in kürzester Zeit hatte er uns beide auseinander genommen. Es war offensichtlich ein schlechter Tag, um Spiele zu spielen. Aber selbst in der Niederlage hatten wir unseren Spaß!

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