Tanabata-Festival und die Hitze

Stell dir vor, es ist Tanabata-Festival und du warst nicht da! Tanabata ist ja nur das größte Festival Sendais. Aufgrund dieser Beweggründe habe ich mich doch mal aufgerafft und mir das Festival angetan. Tausende Leute besiedelten die Wege der Stadt. Interessanterweise waren Yukata-Träger auch weit verbreitet. Komischerweise waren es aber fast nur Ausländer, die eine anhatten. Aus diesem Grund verzichtete ich auch freiwillig, meine anzuziehen. Durch die Reihen zu kommen, war auch mehr ein Hindernislauf. Die Tanabatas waren es aber auch wert, der Rest nicht so ganz. Bei Tanabatas handelt es sich um große Papiersäulen, die von den Wänden runterhängen. Jedes wichtige Unternehmen stellt eines her. So war Vegalta genauso vertreten wie der Hundert-Yen-Shop – ein beachtliches Schauspiel. Besonders das Atombomben-Mahnmal aus tausenden handgefertigten Kranichen aus ganz Japan war beeindruckend.

Ansonsten erinnerte das Fest an die anderen, die wir schon gesehen haben. Gleiche Paraden und Stände machen den Besuch doch etwas langweilig -besonders, wenn man überall wegen seiner Größe beobachtet wird. Trotzdem sind zum Beispiel die Taigotrommler immer beachtlich, die Paraden hätten aber wenigstens ein wenig vom Schema-F abweichen können. Wünsche konnte man nebenbei auch abgeben. Nachdem ein namentlich bekannter Japanreisender sich Bier gewünscht hatte, habe ich wenigstens anständige Dinge geäußert. Wehe die Götter verstehen kein Deutsch!

Tanabata

Nachdem die Hitze dem Ganzen aber mehr Getränkeumsatz erzeugte, als mir lieb war, gingen wir lieber zum Bowling. Persönlich finde ich, dass die japanischen Einblendungen übertreiben. Ich muss mir nach einem Fehlwurf keine Videoeinblendungen ansehen, wie sich Japaner über die Würfe lustig machen! Aber na ja – andere Länder, andere Sitten.

Mein größter Erfolg war aber heute der Einkauf eines Buches. O.k., das hört sich nicht nach viel an, das Buch war es aber wert. Bookoff hatte ein deutsches Asienreisetagebuch von 1929 im Angebot für umgerechnet knapp 3 Euro – feinste Propaganda. Trotzdem konnte ich es nicht einfach in Japan verkümmern lassen. Ein sehr lohnendes Geschäft. Dass ich hier in Japan etwas für meine Bibliothek in Deutschland mache, hätte ich auch nicht gedacht.

1 Kommentar

    • Sven auf 9. August 2010 bei 23:57

    Für die ersten 3 Punkte hat das Wünschen ja schon gereicht 🙂 Haben wir gerne aus Lübeck mitgebracht.
    Also Aufgabe erkannt für die nächsten Spiele!

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