Made in Japan

Auf Gegenstände Made in Japan ist man hier vor Ort naturgegebener Weise besonders stolz. Bei Fahrrädern kann ich die Begeisterung aber nicht zu 100 Prozent teilen. Mein Rad funktioniert zwar tadellos, aber Orsolyas und Lauras Räder zu reparieren, war eine Qual. Es geht von uneinheitlichen Größen der Muttern, über unsinnige Befestigungen bis zu unterschiedlichen Schlauchtypen. Lauras Vorderrad hat mich gestern dank Rosterscheinungen gleich mal 5 Stunden gekostet, bis ich es wieder zusammen hatte. Zugegebenen lag es aber hauptsächlich daran, dass meine Werkzeuge nur teilweise passten und ich eigentlich den Reifen flicken sollte. Nach dem 5. Loch hab ich aber aufgegeben und einen neuen Schlauch verbaut. Orsolyas Hinterrad dagegen hat nur 3 Stunden beansprucht. Die Werkzeuge haben beim baugleichen Rad diesmal gepasst und nur die Befestigungen waren ein Problem. Die Anmerkung meiner japanischen Nachbarn zu meiner Beschwerde war nur: „Made in China“.

Die Reparatur war aber dringend nötig. Rund 15 Austauschstudenten hatten eine Reise zum Strand geplant. Um 7.00 Uhr sollte es losgehen. Orsolya war es zu früh und ich wollte eh die eineinhalb Stunden lieber mit dem Rad zurücklegen. Ewig am Strand liegen, ist nicht meine Welt. Zusammen ging es also auf die Suche, auch wenn allein fahren aufgrund der eigenen Geschwindigkeit entspannter ist. Gerade rechtzeitig erreichten wir auch den Strand, reichte es doch gerade noch für eineinhalb Stunden baden. Danach wurden alle aus dem Meer vertrieben und ein Großrettungseinsatz begann. 3 Hubschrauber, Polizei, Feuerwehr und Kamerateams zeigten die Dringlichkeit. Was genau los war, erfuhren wir aber nicht und die Südamerikaner und unserer Bulgare flirteten auch lieber mit den japanischen Nachbarinnen. Fünf bis sechs Jahre Altersunterschied war da noch eine gute Zahl. Eine verbrachte sogar den ganzen Tag mit ihnen. Der Rückweg gestaltete sich dann als sehr einfach und wurde noch für ein Fest unterbrochen. Wirklich – Japaner kennen nur ein Lied für Feste! Auf jeden Fall war die Fahrt eine gute Ablenkung in Bezug auf die PC-Probleme.

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