Adios Hachinohe, hieß es heute. Vier Nächte verbrachten wir in dieser kleinen Stadt. Besonders hoch waren unsere Erwartungen an sie am Anfang nicht, aber jedenfalls mich hat sie doch angenehm überrascht. Natürlich ist die Stadt kein Vergleich mit den historischen Städten wie Kyoto oder mit den pulsierenden Städten wie Sendai und Tokyo, das will sie aber auch nicht wirklich sein. Man merkt der Stadt an, dass man versucht, den Verfall aufzuhalten und neue Attraktionen zu schaffen, um die Stadt attraktiver zu machen. Alleine für die archäologischen Ausgrabungen und die Küste, hat sich der Besuch aber schon gelohnt.
Um den Aufenthalt richtig ausklingen zu lassen, verschlossen wir unsere Sachen in einem Schließfach am Bahnhof und besuchten noch einmal die Parks im Zentrum der Stadt. In bester Tradition verfranzten wir uns dabei und gelangten dadurch einen Berg hoch, der uns noch einen abschließenden Blick auf die Stadt gewährte. Nur die Schulkinder, die oben auf dem Berg ihre Schule hatten, taten mir wirklich leid. Wenn ich bedenke, ich müsste täglich da hoch, na dann gute Nacht. Wenigstens ist man aber danach trainiert. So vergingen vier Stunden Wartezeit im Flug und unser Linienbus nach Sendai kam. Wieso dieser Kurzstreckenbus bequemer war, als unser Langstreckenbus nach Aomorie, wird zwar vermutlich ein Rätsel bleiben, aber mir soll es recht sein. Es gab zum Beispiel so etwas wie den Luxus von Beinfreiheit.
Endlich, mit etwas Verspätung, kamen wir in Sendai an. Schwer beladen konnten wir leider nicht wirklich zum Wohnheim laufen. Also hieß es, den Bus nehmen. Obwohl ich Dennis eingehend auf die Vorgehensweise geimpft hatte, lief aber etwas schief. Den Fakt ignorierend, dass er passend bezahlen muss, verursachte er einen riesen Stau. Dann fand er heraus, dass er kein Wechselgeld zurück bekommt. Eine ärgerliche Sache. Wie gesagt, ist schlecht gelaufen, aber aus Fehlern wird man klug. Zum Frustabbau ging es deshalb zum Okonomiyaki Essen. Zur moralischen Unterstützung begleitete uns Orsolya. Es entstand ein lustiger Abend, auch wenn ich ihre aufwieglerische Meinung betreffend unserer Lauferei noch mal mit ihr auswerten muss. Wenn sie weiterhin so spricht, glaubt er bald wirklich noch, wir laufen zu viel. Das Aufwiegeln ist aber nur deshalb böse, weil ja alle Wege gemeinsam abgesprochen werden. Wenigstes aus einem Grund hat sich das Essen mit Orsolya aber gelohnt. Sie hatte ein Rad übrig von einem Herrn, der nur ein halbes Jahr hier war. Damit steht der Erkundung Sendais ja nichts mehr im Weg.