Deutschunterricht und das Problem mit dem Namen

Die Regenzeit ist vorbei, juhu! Halt stopp, die Regenzeit ist vorbei? Dafür müsste sie ja eigentlich erst einmal wirklich angefangen haben. Aber ich will mich ja nicht an Details festbeißen. Auf jeden Fall habe ich die Regenzeit laut offiziellen Wetterberichten jetzt ohne wirklich schlimmen Regen hinter mich gebracht. Wirklich besser wird es aber auch nicht, wenn es so wie heute bleibt. Teils über vierzig Grad und dazu kein Wind sowie eine sehr trockene Luft, das Zimmer verlassen wurde damit zur Qual. Viel schlimmer sah es dann aber aus, wenn man einen Laden betreten wollte. Die Klimaanlagen laufen momentan hier auf Hochbetrieb. An sich eine sehr gut Sache, würde man es dabei nicht übertreiben. Einige Läden haben es geschafft, ihre Klimaanlagen auf 18 Grad zu stellen. Draußen stirbt man an der Hitze und drinnen friert man. Teilweise habe ich schon erwartet, dass sich gleich Wolken bilden.

Zum Glück fiel es mir nicht sonderlich schwer, mich auch anderweitig zu beschäftigen und dadurch den Klimaproblemen etwas aus dem Weg zu gehen. Ich hätte zwar gerne noch den Jazzcombos auf den Straßen gelauscht, die überall Auftritte hatten, aber ich hatte Wichtigeres zu tun. Es galt mal wieder, mit Mayumi etwas auf Deutsch zu reden. Sechs Stunden lang redeten wir über Gott und die Welt. Sie versteht Deutsch auch von Mal zu Mal besser. O.k., mein Forschungsprojekt hat sie nicht wirklich verstanden, aber das machen ja noch nicht mal alle Deutschsprachigen. Von daher werde ich das überleben. Gleichzeitig wurde etwas für meine Gesundheit getan. Sie stattete mich mit Zwiebeln und Kartoffeln aus. Zusätzlich bekam ich meine Karte für das Fußballspiel am 7. August überreicht. Ich bin schon gespannt, endlich mal wieder Fußball live zu sehen. Etwas verwunderlich ist zwar, dass ich nur von Frauen begleitet werde. Sie meint aber, hierzulande machen Frauen 50 bis 60 Prozent der Zuschauer aus. Ich bin mal gespannt, ob dieser Schnitt wirklich zu sehen ist. Hart getroffen hat mich nur die Tatsache, dass ich selbst hierzulande meinen Vornamen verteidigen muss. Dass ich seine Bedeutung nicht kenne, konnte sie sich gar nicht erklären. Dafür habe ich aber wenigstens einen ungewöhnlichen Namen, nicht wie die Japaner, die bei Jungen die Namen einfach mal durchnummerieren, wenn ihnen nichts einfällt. So bedeutet der Name Goro zum Beispiel einfach nur fünfter Sohn. Dieses Spiel lässt sich bis zehnter Sohn noch ohne Probleme weiterführen. Auf jeden Fall haben wir viel gesprochen und Mayumi meinte, es hat ihr was gebracht, was will man mehr.

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